Niederlande - Deutschland
Das Projekt
Das EUREGIO -Projekt ist die Schaffung eines grenzübergreifenden Netzwerks in der Region Münsterland/Twente.
Auf deutscher Seite soll die MRSA-Rate erfasst und auf niederländisches Niveau gesenkt werden, auf niederländischer Seite der Zufluss von MRSA aus Deutschland und die Ausbreitung von CA-MRSA kontrolliert werden. EUREGIO soll die Grundlage für einen grenzübergreifenden Qualitätsverbund bilden, der durch Senkung der MRSA-Rate die medizinische Versorgung deutlich verbessern kann. Durch diese Kooperation und den Informationsaustausch innerhalb der EUREGIO kann das Projekt dazu beitragen die Hürden für einen freien grenzüberschreitenden Verkehr von Patienten und Personal im Gesundheitswesen zu vermindern. Durch eine Senkung der MRSA-Rate würde die Gesundheitsversorgung verbessert und könnte mittelfristig zu einem wichtigen Standortvorteil führen.
Weitere Informationen hier:
www.mrsa-net.org
MRSA Keime - Selbsthilfegruppe für Patienten und Angehörige MRSA germs - support group for patients and families with information on the disease- / - Germes SARM - groupe de soutien pour les patients et les familles avec des informations sur la maladie - / - MRSA gérmenes - grupo de apoyo para pacientes y familiares con información sobre la enfermedad Kontakt: Darmkrebs-liga e.V. Beuthstr.21 44147 Dortmund Telefon: 02383 - 9182775 Mail: patientenveranstaltungen@gmx.de mrsa-liga@gmx.de
Samstag, 30. Juli 2011
Absurd: Immer mehr Patienten werden im Krankenhaus krank.
MRSA - Die verschwiegene Seuche
Besonders fatal ist die Ansteckung mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), einem gegen Antibiotika resistenten Erreger. Die Ursache: mangelde Sauberkeit in den Kliniken. Menschen, die sich mit MRSA schon bei medizinisch harmlosen Eingriffen infizieren, steht ein ungeheurer Leidensweg bevor.
Bei einem schwachen Immunsystem kommt es zu schweren Hautinfektionen, Muskelerkrankungen, lebensbedrohlichen Lungenentzündungen oder einer tödlichen Blutvergiftung. Einige Patienten verlieren Arme und Beine, weil sich die Infektion so rasant ausbreitet, dass nur noch eine Amputation ihr Leben retten kann. Der Arte-Themenabend Tatort Krankenhaus beleuchtet das Dilemma ausführlich in zwei Dokumentarfilmen – und offenbart erschreckende Zahlen und Schicksale.
Zu den prominenten Patienten zählt Gérard Depardieus Sohn Guillaume. 1995 während einer Knie-OP nach einem Motorradunfall drang der Krankenhauskeim in die Wunde ein. Heilung gab es nicht, weder durch 17 Operationen noch mittels Antibiotika. Acht Jahre später ließ sich die Nachwuchshoffnung des französischen Films das Bein amputieren. Doch vergebens: Während er sich bei Dreharbeiten in Rumänien aufhielt, erkrankte er an einer Lungenentzündung. Plötzlich ging alles ganz schnell. Am 13. Oktober 2008 starb Guillaume Depardieu im Alter von nur 37 Jahren.
Was ist sein Vermächtnis? Seine zornigen Auftritte im Fernsehen schärften das öffentliche Bewusstsein für die Gefahr der gegen Antibiotika resistenten Keime in Frankreich und sorgten für politischen Druck. Das französische Gesundheitsministerium, das zuvor nur ungern Zahlen zum Problem veröffentlichte, änderte 2003 seinen Kurs. Seither werden die Erkrankungen landesweit erfasst und publiziert. Und Patienten können nachlesen, wie aktiv ihr Krankenhaus im Kampf gegen die Killerkeime mitwirkt.
Die Reform zeigt heute Wirkung: Als einziges europäisches Land konnte Frankreich in den vergangenen fünf Jahren die Zahl infizierter Patienten reduzieren, während sich andernorts die Killerkeime weiterhin in den Krankenhäusern ausbreiten.
In Deutschland wird die Situation nach Ansicht von Experten unterschätzt: Jährlich infizieren sich 160.000 Patienten an deutschen Kliniken mit MRSA, 10.000 sterben daran pro Jahr. Zum Vergleich: Die Zahl der Aidstoten im vergangenen Jahr beläuft sich auf rund 550.
Wie die Ausbreitung von MRSA in den Kliniken bekämpft werden kann, zeigen die Niederlande. Dort werden alle Patienten bei der Aufnahme zuerst auf MRSA untersucht, um gegebenenfalls isoliert behandelt zu werden. Heute liegt die MRSA-Rate in den Niederlanden bei unter zwei Prozent, an deutschen Kliniken bei etwa 24 Prozent.
Vor einem Jahr lehnte das deutsche Gesundheitsministerium Meldepflicht und Maßnahmen auf Bundesebene ab und verwies auf die Länder. Ähnlich verfahren Kliniken. Infektionen werden verschwiegen, Infizierte verschoben, um für Kosten nicht aufkommen zu müssen. Klagende MRSA-Patienten müssen beweisen, wann sie sich wo infiziert haben.
Die beiden Filmemacher Monika Hielscher und Matthias Heeder haben Betroffene und Mediziner, Mikrobiologen und Hygieneexperten befragt - hier und in den USA, wo eine MRSA-Variante namens USA 300 wütet. «Alle 20 Minuten eine neue Mutation. Das ist Evolution im Zeitraffer» warnt ein Infektiologe.
Fast wie im Horrorfilm.
MRSA 1
MRE ein wachsendes Problem...
... vor allem für Kliniken, Alten- und Pflegeheime
Der Anstieg von Infektionen durch MRE (Multi-Resistente-Erreger) in Deutschland ist dramatisch. Neben dem unkritischen Einsatz von Antibiotika ist häufig die insuffiziente Umsetzung der prophylaktischen Hygienemaßnahmen und die fehlende Schulung des medizinischen Personals Grund für den starken Anstieg der MRE-Besiedlung von Patienten in deutschen Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen. Dabei verlängern MRE-Infektionen die Liegedauer von Patienten und erhöhen deren Morbidität und Mortalität.
Ein konsequentes und systematisches Hygienemanagement kann die Verbreitung von MRE effektiv reduzieren.
... vor allem für Kliniken, Alten- und Pflegeheime
Der Anstieg von Infektionen durch MRE (Multi-Resistente-Erreger) in Deutschland ist dramatisch. Neben dem unkritischen Einsatz von Antibiotika ist häufig die insuffiziente Umsetzung der prophylaktischen Hygienemaßnahmen und die fehlende Schulung des medizinischen Personals Grund für den starken Anstieg der MRE-Besiedlung von Patienten in deutschen Krankenhäusern sowie in Alten- und Pflegeheimen. Dabei verlängern MRE-Infektionen die Liegedauer von Patienten und erhöhen deren Morbidität und Mortalität.
Ein konsequentes und systematisches Hygienemanagement kann die Verbreitung von MRE effektiv reduzieren.
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